Herpes erkennen - Diagnose

 

Einen latenten Herpesträger kann man oft durchaus erkennen an solchen Kleinigekeiten:
1. Immer oder oft im Frühjahr und Herbst zur Fellwechselzeit fängt Pferd an zu husten oder leicht zu hüsteln. Kommt daher, dass der Fellwechsel das Immunsystem beansprucht und es daher schwächer wird = chron. herpes kommt hoch.
2. Bekommt Probleme nach Wurmkuren. Ist auch ne Belastung fürs Immunsystem, gleichzeitig für die Leber als Entgiftungsorgan. Herpespferde, insbesondere HS-Pferde haben auffallend oft irgendwelche Leberprobleme, zeigt sich oft an brüchigen Hufen. Desgleichen kann es ein zeichen für Borna sein.
3. Pferd ist als stauballergisch bekannt.
4. Pferd hustet immer 2-3 mal oder öfters im Anfang der Stunde beim Antraben oder so.
5. Pferd hat öfters mal Rückenprobleme oder einfach nur Rittigkeitspobleme.
6. Pferd tränen öfters die Augen, bei Wind etc., bekommen öfters Augenentzündungen
7. Pferd fängt an, im Frühjahr und Sommer vermehrt mit dem Kopf zu schütteln. Viele schieben es auf die kleinen Fliegen, ist aber meistens der Anfang vom Headshaking.
8. Last not least: Pferd hat Probleme mit der Verträglichkeit von Herpes- und Influenzaimpfungen.
So, könnte es sicher noch weiter fortführen. Dies allesm müssen nicht, können aber Symptome für einen latenten herpesträger sein.

 

Wegen der Meisterschaft der Herpesviren im "Verstecken" führt ein Kontakt mit ihnen oft dazu, daß ein Pferd zum chronisch (andauernd) befallenen "Träger" wird. Es ist dabei nicht dauernd krank, sondern nur zeitweise tauchen Symptome auf, meist in Zeiten mit besonderem Stress für das Pferd. eine Herpes-Infektion kann sich auf vielerlei Arten zeigen, es muß nicht gleich mit schweren Symptomen wie hohem Fieber und Schwäche einhergehen. Eine Herpes-Infektion kann sich z.B. auch nur in Rückenverspannungen, Koordinationsstörungen, Augenproblemen/entzündungen, Reizungen im Atemwegsbereich (z.B. Kehlkopf) etc ppp äußern. Viele Pferde sind ja latente Herpes-Träger, d.h. sie tragen das Herpes-Virus in sich, zeigen aber keine Symptome, weil das Virus nicht aktiv ist bzw. vom Organismus/Immunsystem in Schach gehalten wird. Besondere Stess-Situationen können aber dazu führen, daß das Virus aktiv wird und sich diverse Symptome zeigen. Für eine chronische Herpesinfektion wäre typisch, dass sie sich bei jedem Umweltstress manifestiert - und das könnte hier der Grund für die wiederholten Verschlechterungen sein.

 

Häufig auftretende Erscheinungen sind: (meist chronische bzw. wiederkehrende) Kehlkopfentzündungen, bei ungenügend geimpften Zuchtstuten Tod des Fohlens vor/bald nach der Geburt, und - gerade bei Sportpferden leistungsmindernd und doch gelegentlich übersehen: Nervenentzündungen, die sich meist im Bereich der Hinterhand auswirken.

 

Natürlich kann man es meistens erfolgreich behandeln, das Problem ist nur, dass die Schulmedizin so gut wie nichts einzusezten hat gegen chronischer Virenerkrankung! Einzig die Tierhochschule Hannover scheint sich in letzter Zeit damit erfolgreich zu befassen und empfiehlt die Behandlung mit Zovirax oder mit Virzin (auch Aciclovir, nur günstiger). Aber auch diese Behandlung muss öfters wiederholt werden, da der Virus nicht mehr aus dem Körper ganz zu entfernen ist. Besser scheinen da die alternativen Methoden zu wirken, die auf homoöpathischer Basis, Phytotherapie, TCM etc. versuchen, den Virus auszuleiten und auf Dauer in Schach zu halten.

Impfen kann durchaus für solche Pferde negativ sein und verschlimmert das Ganze nur noch.

Ansteckung - Übertragung - Wiederaufflammen - schützen:

 

Dieses Virus wird nicht nur durch direkten Kontakt von Pferdenase zu Pferdenase übertragen. Das bestätigt jetzt auch die Tierhochschule Hannover www.tiho-hannover.de; Pferdeklinik) hier ein Auszug: Ansteckungswege und Komplikationen Die Herpesviren 1 und 4 sind beim Pferd weit verbreitet. Nach einer Infektion zieht sich das Virus in die Nervenzellen (Ganglien) des betroffenen Pferdes zurück und entzieht sich auf diese Weise dem Immunsystem des Pferdes. Eine Elimination des Virus ist deshalb nicht möglich und das Pferd bleibt lebenslang Virusträger. In Stresssituationen, z. B. nach langen Transporten, nach Besuch von Pferdesportveranstaltungen, bei anderen Erkrankungen oder nach dem Absetzen der Fohlen von der Mutterstute, kann es aktiviert werden. Es kommt dann, mit oder auch ohne Krankheitsanzeichen des betroffenen Pferdes, zu einer massiven Virusausschüttung. Durch direkten Kontakt zwischen den Pferden (Tröpfcheninfektion) oder indirekt über Putzzeug, Schubkarren, Wassereimer, Mistgabel, das Pflegepersonal etc. wird das Virus auf andere Pferde übertragen und kann zu den beschriebenen Krankheitssymptomen führen. Eine Übertragung von der tragenden Mutterstute auf ihr ungeborenes Fohlen ist ebenfalls möglich. (Ende Zitat)

 

Herpes 'schleicht' sozusagen langsam durch die Bestände - im Gegensatz zur Influenza - wobei zwar viele chronisch erkrankte Pferde übrigbleiben, manche dann einige Zeit später durch sensibilisierte Schleimhäute zum Allergiker werden, aber viele auch gar nicht sichtbar/ merkbar erkranken. Virausstämme mit erhöhter Virulenz mögen dann schon gehäuft zu neurologischen Symptomen führen. Gerade dadurch kann es akut zu lebensbedrohlichen Lähmungen und in der Folge auch zu Todesfällen kommen.

 

- Virusausscheidung per Tröpfcheninfektion (Sekrete derAtemwege)

 

- Virus bleibt an Oberflächen (Stallwand, Putzzeug, Transportmitteln, Einstreu, Nasenbremse, Kleidung usw.);

 

-ohne UV-strahlung über sonnenlicht bis zu 40 tagen, bei 4° bis zu 7 monaten (!) , bei 20° im freien über mehrere tage infektiös.

 

Wiederaufflammen:

 

Was verstehe ich unter einem latenten Träger, dessen Erkrankung jederzeit wieder aufflammen kann? Überall immer wieder Wehwehchen, die einem oder mehreren von diesen entsprechen:

 

  • Immer oder oft im Frühjahr und Herbst zur Fellwechselzeit fängt Pferd an zu husten oder leicht zu hüsteln. Kommt daher, dass der Fellwechsel das Immunsystem beansprucht und es daher schwächer wird = chron. herpes kommt hoch.
  • Bekommt Probleme nach Wurmkuren. Ist auch ne Belastung fürs Immunsystem, gleichzeitig für die Leber als Entgiftungsorgan. Herpespferde, insbesondere HS-Pferde haben auffallend oft irgendwelche Leberprobleme, zeigt sich oft an brüchigen Hufen. Desgleichen kann es ein zeichen für Borna sein.
  • Pferd ist als stauballergisch bekannt.
  • Pferd hustet immer 2-3 mal oder öfters im Anfang der Stunde beim Antraben oder so.
  • Pferd hat öfters mal Rückenprobleme oder einfach nur Rittigkeitspobleme.
  • Pferd tränen öfters die Augen, bei Wind etc., bekommen öfters Augenentzündungen
  • Pferd fängt an, im Frühjahr und Sommer vermehrt mit dem Kopf zu schütteln. Viele schieben es auf die kleinen Fliegen, ist aber meistens der Anfang vom Headshaking.
  • Last not least: Pferd hat Probleme mit der Verträglichkeit von Herpes- und Influenzaimpfungen.
  • Hinzu kommen immer wieder meine Beobachtungen, dass diese Pferde Probleme mit Koliken ode Kolikgefahr haben, wenn eine neue Weide aufgemacht wird und sie nicht gleich 4 Std. mit drauf dürfen.

 

Dass können (müssen nicht alles) Beschwerden eines ganz normalen herpesgeimpften Pferdes sein, wenn er latenter Träger ist wie mindestens 80 % unserer Pferde.

 

Aber diese Pferde reagieren sehr empfindlich auf Impfungen, auf eigene sowieso, aber auch auf Impfungen von Nachbarpferden und Kontaktpferden, sowie könen sie empfindlich reagieren auf zu viele Wurmkuren und Stress jeder Art.

 

Ansteckung vom geimpften Nachbarpferd:

 

Dieser Punkt löst immer wieder heftige Diskussionen aus unter Impfgegnern und Impfbefürwortern. Wie kann das angehen?

 

Der Vorgang der Infektion ausgehend von einem z.B. frisch herpesgeimpften Pferd kann sich folgendermaßen abspielen:

 

1. Der Impfstoff selber enthält meistens keinen lebenden Bestandteil

 

2. er kann aber das Pferd schwächen und damit kann etwas chronisches= schlafendes hochkommen. Das chronische ist immer der definition nach "lebend", das heißt, das geimpfte Pferd selber bekommt Probleme und/oder aber kann sein eigenes chronisches Problem verbreiten, also ansteckend wirken.

 

Das bedeutet, dass das andere geimpfte Pferd jetzt einen Virus weitergibt, der ansonsten in ihm geschlafen hatte, dass kann der Herpesvirus sein, aber auch der Influenzavirus oder der schlafende Bornavirus oder noch andere Erreger. Wichtig ist, dass das geimpfe Pferd schon vorher diesen Virus latent hatte, den er jetzt, ausgelöst durch die Impfung, weitergibt.

 

Das bedeutet aber auch, dass nicht jedes frisch herpesgeimpfte Pferd für einen nachbarlichen latenten Herpesträger gefährlich wird, sondern nur, wenn der andere bereits vorher den Virus auch latent in sich hat. Hat er ihn nicht schon vorher, macht auch eine Impfung nichts, denn dann kann auch nichts aktiviert werden durch die Impfung. Diese Aussagen stammen von Virologen.

 

Meiner Meinung nach kann das fatale Folgen haben, insbesondere in einem Bestand, wo nur ein paar geimpft werden und viele latente Träger vorhanden sind. Ganz schlimm, wenn die Geimpften selbst schon latente Träger sind oder noch schlimmer, bereits Symptome aufweisen, also das Immunsystem bereits am Kämpfen ist mit den Erregern.

 

Unter diesen negativen Bedingungen kann der Virus mit jeder Impfung sich wieder neu im Bestand ausbreiten. Es gibt mehr als genug Erfahrungsberichte betroffener Pferdebesitzer über dieses Thema im Forum.
Die Borna-Herpes-Seuchenzüge in den letzten 3 Jahren erscheinen mir damit unter einem ganz neuem Licht. Genauer gesagt, liefen diese Seuchenzüge offiziell nur unter Herpes, da der Borna in den meisten Fällen trotz Symptome garnicht getestet wurde von den TAs. Nur wenn die Besitzer das extra verlangten, wurde der Borna-Test im IFLB gemacht und verlief immer positiv, soweit das von Besitzern im Netzwerk mitgeteilt wurde.

 

 

 

Was kann ich tun, wenn das Virus in der Nähe ist? Wie kann sich ein Pferd anstecken?

Herpes 'kriecht' eher nur durch den Stall, da es anders als z.B. Influenza, hauptsächlich durch direkten Kontakt übertragen wird. Also Nasenkontakt, Hände, mit denen man vorher ein anderes Pferd berührt hat etc.

Schützt die Impfung?
Herpesviren 'leben' im Zellinneren, im Kern. Sie sind damit für das Immunsystem schlecht erkennbar und schwer erreichbar. Dadurch wirkt auch die Impfung weniger stark, als bei anderen 'normalen' Viren.

* Bei diesem akuten ZNS-Virus schützt sie anscheinend überhaupt nichts, da es vor allem geimpfte Pferde getroffen hat. Sogar eines ringt mit dem Tode, dass schulbuchmäßig und erst vor 2 Monaten geimpft war.

Welche Pferde kann ihre schon bestehende Impfung schützen?
Um wirksam zu schützen, muss sie alle 6 Monate mindestens durchgehend von der Fohlenzeit an wiederholt worden sein und zwar immer nur dann, wenn das Immunsystem ganz fit war.

Selbst dann kann ein Pferd den Virus noch in sich tragen und zwar dann, wenn seine Mutterstute nicht auch bereits so oder in noch engerem Abstand (alle 4 Monate für Zuchttiere eigentlich empfohlen) versorgt wurde - lebenslang....

Bei anderem Impfschema oder ungenügendem Schutz der Mutterstute entstehen oft Herpesträger, die die Infektion schlummernd von klein auf mit sich tragen, woran auch nachträgliche Impfungen leider kaum mehr etwas ändern können. Trotzdem kann diese Pferde die Stimulation der spezifischen Herpesabwehr durch eine Impfung nützen, wenn diese nur nach vorheriger Immunstimulation und nur bei bester Gesundheit in einer sonst absolut stressfreier Phase gemacht wird. Das macht das Impfen (jeder Art von Impfung) bei ihnen oft recht kompliziert!

Bei solchen Träger-Pferden kann jeder Stress, jede Schwäche im Immunsystem zu einem - allerdings meist nur mehr etwas schwächeren, harmloseren - Wiederaufflammen der Erkrankung führen. Hier kommt es dann oft nicht mehr zu respiratorischen Symptomen (Husten), sondern zu den bekannten und gefürchteten Nervenentzündungen usw.

Impfen, wenn der Virus schon in der Nähe ist?
Es ist riskant, in eine vielleicht bereits beginnende Infektion hineinzuimpfen - und ausschließen wird man das kaum mehr bei irgend einem Pferd können, wenn ein Pferd im Stall erkrankt ist.

Den Pferden, wo eine Auffrischungs-Impfung ins Haus steht und wo bisher keine Erkrankung dieser Art bekannt ist, vor dieser Impfung - wenn der TA den empfiehlt, sie noch durchführen zu lassen, zusätzlich ein Immunstimulans verabreichen zu lassen, wäre günstig. Bei Herpes ist es besonders wichtig, die Pferde vor und nach der Impfung sehr zu schonen. Auch darauf wird man achten.

Den Kontakttieren Immunstimulans verabreichen zu lassen und sie jede zweite Woche für 4-5 Tage mit einem immunstimulierenden Mittel, z.B. einem Echinaceapräparat oder Engystol oder Bapamun und L-Lysin zu versorgen bzw. dieses bei Verdacht einer Erkrankung ebenso lange zu machen, zusätzlich zu den Massnahmen des Tierarztes, unabhängig von ihrem Impfstatus, ist meist günstig.

Noch nicht gegen Herpes grundimmunisierte Tiere: da wird es schwierig! Sie wären erst nach der zweiten Impfung (ca. nach 8 - 10 Wochen) dann für einige Monate gut geschützt. Unangenehm würde es, wenn sie sich schon angesteckt hätten oder bereits Herpesträger wären und ein Aufflammen der Infektion zu befürchten wäre: da kann eine Impfung (mit egal welchem Impfstoff und wogegen) eine Belastung bedeuten, die Nachteile für sie bringt. Anderseits können sie dazu beitragen, dass die Infektion weiter durch den Stall zieht - hier wird man sich mit dem Stalltierarzt ganz genau besprechen müssen, was im Einzelfall das Beste ist!

Auch alle nicht ausreichend gegen Herpes geschützten noch nicht infizierten Tiere (dazu kommt es bei schlechter Immunlage zum Zeitpunkt der Impfung bzw. bei zu großem Abstand zwischen den Impfungen) können sich schließlich anstecken.
* Ebenso gibt es Pferde, die anscheinend gar keine Antikörper nach der Impfung aufbauen! Und ob und in welchem Maße die Imfpung überhaupt Antikörper aufbaut, wurde noch nicht 100 % erwiesen.

Auch Herpesträger können reagieren: bei diesen führt eine erneute Konfrontation mit dem Virus zumindest zu einer 'Boosterung' der Immunität, sie können leicht erkranken - behandeln wird man sie oft auch über Immunstimulation, gute Vitamin- und Spurenelementversorgung und Schonung. Impfungen wird man ihnen in solchen Situationen nur mehr in besonderen Fällen zumuten.

Die Alternative zur vorbeugenden Impfung/Auffrischung der Impfung wäre eigentlich eine massive Immunstimulation während der Zeit des erhöhten Infektionsdrucks. diese hilft allerdings immer nur kurzfristig, durch den schleichenden, langwährenden Ansteckungsverlauf wird das aber eigentlich über längere Zeit notwendig.

Nützlich ist: die Pferde in den nächsten Wochen und Monaten Spurenelementmässig alle sehr gut zu versorgen.

Blutuntersuchung auf Herpestiter
P.S.: feststellen kann man eine chronische (in manchen Fällen)oder akute (praktisch immer) oder akut wieder aufflammende (oft nicht eindeutig) Herpesinfektion an Hand zweier in 14 Tage Abstand genommenen Blutproben, die auf einen Anstieg der Antikörper untersucht werden. Auch die Impfung führt zu einer Bildung von Antikörpern, praktisch so, wie eine chronische Infektion. Unterscheiden davon kann man den Anstieg, den ein akutes Aufflammen hervorruft.

Anmerkung: Außer den beiden Sätzen, die mit * gekennzeichnet sind und von mir aufgrund der reingekommenden Infos stammen, sind alle Informationen von Fr. Dr. Bielenberg aus dem Reiter-Revue-Forum